EFH in Vira Gambarogno

Neubau
Planung und Ausführung
2016–2019

Architektur: Viola Valsesia
Bauleitung: Architetto Daphne Cavalli
Fotos: © Viola Valsesia

Die Lage – Das Grundstück befindet sich im Dorf Vira Gambarogno, im steil abfallenden Hang über dem Lago Maggiore mit weitem Blick über das Verzasca-Tal und Locarno. Die Parzelle, eine Magerwiese mit Obstbäumen, grenzt bergseitig an einen ruhigen Bach und an Kastanienwälder. Talseitig öffnet sie sich zum beeindruckenden Panorama. Erschlossen ist die Parzelle talseitig über eine kleine Zubringerstrasse.

Die Bauherrschaft wünschte sich ein Haus mit eingeschossigem Wohnbereich und starkem Bezug zu der vielfältigen umliegenden Natur.

Das Gebäude liegt im unteren Bereich des Grundstückes, an der Grenze der Bauzone, und in der Mitte vom Garten. Der Körper, ein zweigeschossiges Volumen am Hang verankert, folgt dem Verlauf des Geländes.

Das Haus – Das Untergeschoss beherbergt die kalten Kellerräume, den Technikraum, und ein privates Gästezimmer mit separatem Bad. Die Räume sind von aussen erschlossen und öffnen sich auf den vorliegenden grosszügigen Laubengang, der Schatten spendet und Witterungsschutz bietet. In den warmen Jahreszeiten bietet er zusätzlichen Platz zum Arbeiten oder zum Verweilen.

Der Laubengang mit der Treppe erschliesst auch den Wohnbereich im Obergeschoss und bietet zwei weitere gedeckten Aufenthaltsorte mit atemberaubendem Panorama.

Der Wohnungsgrundriss gliedert sich entlang der Gibelwand in einen talseitigen und einen bergseitigen Bereich. Bergseitig befinden sich die privaten Räume, ausgerichtet auf den intimen Garten am Hang: 2 Schlafzimmer, ein Bad mit japanischem Nassbereich, ein Gäste-WC mit Dusche und die Waschküche, vom Garten direkt zugänglich. Erschlossen werden sie über eine Reihe von Kammern, talseitig als Enfillade angeordnet: Diele, Ankleide und Büro.
Die zwei Zonen verschmelzen im Wohnbereich, wo Wohnzimmer, Esszimmer und Küche aufeinander treffen.

Dir Konstruktion & die Materialien – Der Hang ist vom Oberflächenwasser geprägt und der lehmige Boden erschwert die Wasserversickerung. Deswegen wurde das unterirdische Volumen und die Kontaktfläche mit dem Terrain minimiert. Das ganze Wohngeschoss liegt im Trockenen oberhalb des fertigen Terrains. Im Untergeschoss befindet sich hinter den Kellerräumen ein Luftraum wo das Hangwasser sichtbar über Drainagen versickert wird.

Das Untergeschoss wird als nicht gedämmter Sichtbetonsockel ausformuliert. Die massiven Wände des daraufliegenden Wohngeschosses sind mit Dämmsteinen aufgemauert. Die schöne Kalkputze bilden aussen eine robuste Oberfläche und harmonieren innen mit den Hartbetonböden.

Das Dach, mit dem sichtbaren Holzträgerskelett und den massiven Holzdeckenelementen aus Fichte übernimmt die aussteifende Funktion und verbindet die darunterliegende Mauerwerkwände. Die massive Holzdecke reguliert die Luftfeuchtigkeit für ein angenehmes Raumklima und garantiert sehr gute Werte betreffend dem sommerlichen Wärmeschutz. Die sichtbaren Holzträger strukturieren den Innenraum und dienen überall als Fenster-und Türstürze. Die Holzkonstruktion zieht sich von innen nach aussen, wo die Holzstruktur der Dachuntersicht auf den Laubengang aus unbehandeltem Lärchenholz trifft.

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